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: Crystal Phasematic

Stereo Phasematic


1980 - die Zeit analoger Prozessoren. Gerätehersteller brachten spezielle Wunderkisten auf den Markt - die alles erdenklich mit komplexen Stereo signalen anstellen sollen. Dem „Stereo-Signal“ noch den letzen Schliff einhauchen war ein oft verfolgtes Ziel. Das dabei oftmals mehr „Unsinn als Sinn“ produziert wurde zeigt sich inzahlreichen Produktionen wieder, bei denen der RTW Korrelationsgardmesser 1260C ein wildes Zucken in den roten Bereich zeigte.


Der Crystal Phasematic war der erste Stereo-Basisbreiten Prozessor, der einen Korrelationsgradmesse eingebaut hatte. Zugegeben, die Schaltung innen besteht aus zwei Komparatoren, einem Exclusiv-Oder Gatter vom Typ 4030 oder 4070 und dem Spektakulären Anzeigetreiber IC UAA170.


Die eigentliche Schaltung des Prozessors befindet sich in einem vergossenem Modul - dessen Geheimnis ich schon gelüftet habe. Trotzdem eine wirkungsvolle und gut klingende Schaltungslösung.


2007 hatte ich diese Kiste auf dem Tisch mit der Fehlerbeschreibung „Effekt setzt immer zeitweise aus“. Da fiel die Wahl schnell auf den maroden Schubschalter - der mit 4xum innerhalb kurzer Zeit auf der Liste der 50 beklopptesten Fehler landete. Diese Schalter hatten es mir angetan - wobei ich bereits unzählige dieser vollkommen nutzlosen Dinger getauscht hatte.


Hier war es anders, denn diesen Schalter ausbauen war mehr Aufwand - denn die Ausfälle würden irgendwann wieder entstehen. Also fiel die Wahl auf zwei Relais, die fortan die vier Leitungen umschalten würden. Eine ohnehin für mich fragwürdige Praxis, denn wenn ein Prozessor innerhalb der Schaltung ein „Prozessorsignal“ erzeugen würde - ist es nur legitim, dies schon bereits innerhalb der Regelschaltung „stummzuschalten“. Wozu hier gleich VIER Umschalter verwendet wurden bleibt ein Rätsel - professionell ist dies fürmich nicht.  





Das geimnisvolle Innenleben aus den 80er Jahren


Die oftmals in den Internetbeschreibungen verwendete Bezeichnung „hochkomplexer Prozessor“ findet kaum Anwendung, denn die Schaltungstechnik ist leider in einigen Punkten sehr fragwürdig.


Das Gerät macht seine Arbeit dezent und unauffällig. Die typischen Schwachstellen von Poty und Schalter sind bereits beschrieben - wie auch ausgetrocknete Elkos im Netzteil. Alles Reparturen die sich durchaus lohnen, möchte man so ein altes Teil wieder zum Leben erwecken.


Das Gerät ist eine einfache - aber effektive Lösung, Stereosignale etwas in der Breite zu verändern. Wer den Prozess Regler zu weit

aufdreht, wird sofort mit unerwünschten Phasenverschiebungen der übelsten Art bestraft und der Korrelator wandert lustig über die 90 Grad Marke.


Im FM Rundfunk ein ersthaftes Problmen - in der heutigen Computer-Streming Welt verliert dieses Qualitätsmerkmal ehemaliger Richtlinien der Rundfunksendeanstalten an Bedeutung. Mittlerweile wird „letze Grütze produziert“ und auf die Sender geschoben. Da spielen Phasezusammenhänge und  Korrelation keine Rolle mehr.


Alternativ kann man immer die Summe mit einem Korrelator 1260C von RTW oder einem Peakmeter mit integrierten Korrelaor überprüfen. Die meisten Software-Tools verfügen über diese Optionen.




 

Technischer SING SANG…

Die Möglichkeit ein Stereosignal in seiner „Basisbreite“ zu verändern ist schon ein irrer Wiederspruch in sich. Zum einen wird bei der Postproduktion alle Möglichkeiten unternommen, einen sauberen Gesamtmix zu erzielen.


Dazu gehört ein brauchbarer Korrelationsgrad zwischen +1 und 0 - was den Werten zwischen 0° und maximal 90° im Gesamtsignal entspricht. Der Wert der Phasengleichheit gibt übrigens an, wie gross der Unterschied der beiden Kanäle Links und Rechts zueinander ist. Gemessen in K, einer Phantiebezeichnung für den Korrelationsgrad wird synchron zur Gradskala gemessen.


Ein K von Wert +1 entspricht einem MONOSIGNAL. Die beiden Nutzkanäle LINKS und RECHTS sind absolut identisch. Ein Wert von K=0 sagt aus, das beide Signale absolut KEINE Ähnlichkeit mehr zueinander haben. Sie sind vollkommen Unterschiedlich. Erkennbar wird die in einem einfachen Experiment: Bei laufendem Programm wird ein Kanal aus dem Korrelationsgradmesser gezogen.


Die Anzeige wandert sofort in den Bereich GELB für K=0 oder Messtechnisch ausgedrückt 90°. Daher ist der am Phasematic aufgedruckte Wert von 0° bis 180° zwar korrekt - von der Farbzuordnung aber mehr ein „Gut-Schlecht“ Instrument. Alles in GELB ist gut, GRÜN ist ok und ROT schlecht. Für den Laien durchaus brauchbar diese Anzeige. Als Korrelationsgradanzeige selbst nur eingeschränkt nutzbar. Hinsichtlich der analogen Arbeitsweise und dem erzielten Effekt ist der Phasematic mit seinem  seidigen Sound den überschaubaren „Plug-In Monstern“ mit mehr als 20 Parametern um Längen vorraus.


Ein Kultgerät, das mit wenig Schnickschnack auskommt, über einen Regler verfügt - die viele „Studio-Jungfreaks“ vor unüberwindbare Aufgaben stellt: „Drehe ich LINKS oder RECHTS herum…?


Der Wahnsinn mit der Lautheit


Einige Radiosender schrieben sich endlosen Zeiten den Prozessorwahnsinn auf die Fahne. In extremer Formatradio-Manie wird das Sendesignal bis zur Unkenntlichkeit verfremdet. Kompressoren, Exciter Effekte und subtile, nie in der analogtechnik verfügbare „Soundprozesse“ werdem dem ohnehin schon gebeuteltem Signal aufgedrückt.


Das Ergebnis ist ein aufgemotztes, metallisch klingendendes Soundbrett - hart wie Stahl, emotional kalt wie Beton. Doch genau dieser Klang soll sich in die ohnehin bereits ermüdeten Ohren der Hörer schieben. Je lauter - je besser. Jedes Mittel zur subjektiven Lautstärkerhöhung ist dem Soundtechniker recht. So wird mit einer restlichen Gesamtdynamik von weniger als 5 dB gearbeitet - Laut ist eben Laut.


Bekannt ist dieses Phänomen auch als „Loudness-War“. Anzutreffen ist diese Art der grenzenlosen Bearbeitungswut in fast

allen Bereichen moderner Medienverbreitung. Angefangen von CD Produktionen erstreckt sich der Wahnsinn nach mehr

„Lautheit“ (nicht zu verwechseln mit Lautstärke) über Filmmusik bis zur nervigen Werbung in TV und Radio.

Mit Hilfe von Software und vereinzelt noch analogen/digitalen Stand-Anlone Geräten wird dieser Forderung bei der Produktion genüge getan.


Die nachträgliche Bearbeitung des Sendesignals erfolgt durch zahlreiche Geräte - unter anderem in der Vergangenheit auch durch spezielle „Stereo-Verbreiterer“. Bekannte Namen wie Stereomaxx, Orban 222A und Crystal Phasematic waren nur bekannte Geräte dieser Form. Hinzu kommen unzähliche Spezialfunktionen - oftmals als Zugabe in Form von „Stereo-Enhancement“ Schaltern oder Reglern.


Der von SPL gebaute Stereo-Vitalizer SX2 verfügte über einen Regler „Stereo Width“ - der nur den LINKEN und RECHTEN Kanal kreuzweise mischte. Eine erhebliche Verschlechterung des Korrelationsgrades war die Folge. Als Bearbeitung für die Sendesumme eines radiosenders absolut ungeeignet, da die Einstellung immer mit gleicher intensität erfolgt. Breite Signale werden noch „breiter“ Schmale Signale hingegen nur leicht breiter. Eine Programmabhängige Regelung ist nicht vorgesehen.


Der Wahnsinn der Phase


Nimmt man jetzt die Differenz der beiden Kanäle LINKS und Rechts als Basis für weitere Bearbeitungen, muss man sich erstmal im Klren sein, was dieses Signal bewirkt. Diese Kanaldifferenz L-R beschriebt einzig die räumliche Information aus dem Stereosignal. Da wir mathemtisch L-R rechnen - mischen wie dieses Signal dem Gesamtsignal in Mono (was mathematisch L+R) entspricht wieder hinzu.

Durch erfolge Subtraktion aus LINKS + RECHTS wurden in der Monomitte bereits alle L-R Anteile herausgerechnet. Addieren wir nun L-R wieder Phasenrichtig (L in 0° und R in 180°) wieder dem Gesamtsignal hinzu, entsteht das Stereosignal am Eingang. Verändern wir hingegen das Verhältnis der Werte (L+R) zu (L-R) können wir erstals die Stereophonen Anteile anheben oder Absenken.

Regeln wir das L+R Signal heran erzeugen wir eine Demaskierung des Gesamtsignals - mit dem verbleibenden Ergebnis aus L-R OHNE den Pegel nennenswert anzuheben. Eine nachträgliche GAIN.-Stage korrigiert den Gesamtpegel. Nenne wir diesen Regler „COSMETIC-GAIN“ klingt es schon nach Prozessor.


Wird nun der Frequenzbereich im L-R Signal geringfügig verändert (Höhen angehoben oder das gesamte Signal in seiner Phasenlage durch einen variablen Allpass verschoben) entstehen bereits heftige Eingriffe in den Stereohaushalt des Gesamtsignals. Krönung des Prozesses bildet eine dynamische Regelschaltung mit Hilfe eines VCA.

Genau dieses Prinzip wendet der ORBAN 222A an.


Legt man in den Zweig des L-R Signals noch ein einfaches Digotal Delay und mischt dieses in einem Regelkreis als Schleife - darf man das gerät durchaus mit dem Modulation Scienes Stereomaxx MX-B2 vergleichen.


In allen Fällen wird das Subtraktion erzeugte Signal L-R dem Gesamtisgnal in veränderter Weise hinzuaddiert. Die Bearbeitung umfasst in fast allen Fällen die Phasenlage, Pegel, Freuquenzanteil und dynamsiches Regelverhalten.


Die Königsdisziplin ist die Rückwärtsregelung des Gesamtsignal, dessen Anteile aus L-R und L+R aus einen Fensterkomparator gelegt werden um daraus einen geschlossenen regelkreis in abhängigkeit des Regelverhaltes zu bilden. Nur so lassen sich extreme Bearbeitungseffekte/Sprünge durch unterschiedliches Programmmaterial wirkungsvoll vermeiden.


Und das das kommt in de Rundfunktechnik vor: Unterschiedliches Material.